Support-Ende für Windows 10
Auch unser Reparatur Café gibt gerne Auskünfte und Hilfestellungen zu diesem Thema!
Das Betriebssystem wird zwar weiterhin funktionieren, doch das birgt Risiken. Updates schließen Sicherheitslücken. Diese könnten von Angreifern genutzt werden, um Daten zu stehlen oder Schadsoftware zu installieren. Hacker warten auf das Ende der Unterstützung, um Systeme anzugreifen, die nicht geschützt sind. Microsoft schließt jedes Jahr eine dreistellige Zahl von Sicherheitslücken in aktuellen Windows-Versionen, während ältere Windows-Versionen leer ausgehen.
Es gilt also abzuwägen: Arbeite ich mit einem veralteten Windows und Sicherheitslücken (darunter auch kritische Schwachstellen), oder bringe ich mein System auf den neuesten Stand?
Microsoft bietet mit dem ESU-Programm (Extended Security Program) weiterhin Sicherheitsupdates für Windows 10 an. Mit dem ESU-Programm können PCs auch nach Ablauf des Supports weiterhin Sicherheitsupdates bekommen. Dafür muss man jedes Jahr bezahlen. Das kann sinnvoll sein, wenn man in den nächsten ein bis drei Jahren sowieso einen neuen Computer kauft.
Wenn euer Computer nach 2025 immer noch Windows 10 benutzt, ist er gefährdet. Ihr solltet daher auf Windows 11 umsteigen. Microsoft hat ein Programm, mit dem du testen kannst, ob dein Computer Windows 11 verwenden kann. Das Programm heißt PC-Integritätsprüfung.
"Aber ich habe doch einen Virenscanner installiert!"
Ein Virenscanner ist eine zusätzliche Schutzschicht, kann aber fehlende Sicherheitsupdates nicht vollständig ersetzen. Besonders gefährlich sind "Zero-Day-Exploits", also Sicherheitslücken, die noch unbekannt sind. Virenscanner können solche Probleme oft nicht erkennen.
Ein nicht aktualisiertes Windows 10 ist daher ein leichtes Ziel für Cyberangriffe. Außerdem werden auch Anwendungen und Sicherheitsprogramme für Windows 10 irgendwann nicht mehr weiterentwickelt, sodass auch dort Sicherheitslücken offenbleiben.
Fazit: Ohne Updates steigt das Risiko massiv
Wenn man Windows 10 nach 2025 ohne Updates weiter nutzt, bleiben Sicherheitslücken offen. Angreifer können gezielt danach suchen. Sie könnten dann Computer mit Viren, Trojanern oder anderer Schadsoftware infizieren. Hacker und Cyber-Angreifer warten nur auf das Support-Ende. Ab dann ist es einfacher und erfolgreicher, Windows-10-Systeme anzugreifen.
"Mein Computer unterstützt Windows 11 nicht – was nun?"
Wenn euer Rechner Windows 11 nicht installieren kann, müsst ihr nicht unbedingt ein neues Gerät kaufen - es sei denn, ihr braucht Windows für bestimmte Anwendungen oder aktuelle Spiele.
Wer hauptsächlich im Internet surft und Büroarbeiten erledigt, kann sich für eine Alternative zu Windows entscheiden. Alternative Betriebssystem sind z.B. Linux oder ChromeOS - flex.
Windows ist das am weitesten verbreitete Desktop-Betriebssystem, was es zu einem Hauptziel für Angriffe macht. Das Risiko, Opfer von Schadsoftware zu werden, ist auf einem Windows-PC deutlich höher als bei Alternativen wie macOS, Linux oder ChromeOS.
Warum Linux eine Alternative sein kann
In vielen Bereichen dominiert Linux bereits:
- Über 90 % der Server und Supercomputer laufen mit Linux.
- Android, das weltweit am meisten verbreitete mobile Betriebssystem, basiert auf Linux.
- Sogar Microsofts eigener Cloud-Dienst "Azure" setzt auf Linux-Server.
Ein entscheidender Vorteil ist die Offenheit des Linux-Quellcodes. Sicherheitslücken können von der Community schnell behoben werden, ohne von einem einzelnen Hersteller wie Microsoft oder Apple abhängig zu sein.
Ist Linux kompliziert?
Lass dich nicht von der Andersartigkeit von Linux abschrecken. Nach einer Weile wirst du sehen, dass die Arbeit damit genauso angenehm und produktiv ist wie mit Windows. Linux ist anfangs anders, aber nach kurzer Zeit läuft es wie Windows.
Früher galt Linux als kompliziert, aber das hat sich geändert. Die Installation ist heute sehr einfach, Programme lassen sich bequem über Software-Center installieren und man kann Linux sogar risikolos ausprobieren, indem man es von einem USB-Stick startet.
Vielleicht möchtest du Linux ausprobieren, ohne dein aktuelles Betriebssystem zu verändern? Im Internet findest du viele Anleitungen, die zeigen, wie du einen USB-Stick mit Linux erstellst und deinen Computer damit startest.
Hier sind einige der am häufigsten verwendeten Tools zum Erstellen eines bootfähigen Linux-USB-Sticks unter Windows:
- Rufus: https://rufus.ie/de/
- UNetbootin: https://unetbootin.github.io/
- BalenaEtcher: https://www.balena.io/etcher/
- Ventoy: https://www.ventoy.net/en/index.html
Windows-Programme funktionieren nicht direkt unter Linux, da es sich um unterschiedliche Betriebssysteme handelt. Es gibt aber meistens kostenlose Linux-Alternativen. Oder man benutzt Wine oder virtuelle Maschinen, um Windows-Programme zu benutzen. Auch cloudbasierte Anwendungen wie Office 365 kann man über den Browser verwenden.
Tipp: Unter FlatHub, SnapStore und AppImageHub findest du eine Vielzahl von Software die auf verschiedenen Linux-Distributionen funktioniert.
Hier einige Beispiele für Linux - Alternativen zu gängigen WIndows Programmen:
Büroanwendungen |
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Bildbearbeitung und Grafikdesign |
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Videobearbeitung | |
Internetbrowser |
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Musik und Audio |
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Sonstiges |
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Es gibt viele verschiedene Linux-Distributionen. Sie decken verschiedene Bedürfnisse von Benutzern ab. Eine Distribution ist ein Paket aus Betriebssystem, Programmen (z. B. Textverarbeitung, Browser, E-Mail-Programm) und einer Benutzeroberfläche.
Bekannte Linux-Distributionen sind:
- Linux Mint: https://distrowatch.com/table.php?distribution=mint
- Ubuntu: https://distrowatch.com/table.php?distribution=ubuntu
- Zorin OS: https://distrowatch.com/table.php?distribution=zorin
Linux in der öffentlichen Verwaltung
Auch die öffentliche Verwaltung erkennt zunehmend die Vorteile von Linux. Ein Beispiel ist Schleswig-Holstein, das verstärkt auf "digitale Souveränität" setzt und Linux in Behörden einführt: https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/themen/digitalisierung/linux-plus1/Projekt
Warum also nicht die Vorteile eines quelloffenen, kostenlosen und stabilen Betriebssystems wie Linux auf den eigenen Rechner bringen?
Fragen, Kritik oder Angregungen bitte an
vorstand@nhv-michelstadt.de
Einige Links zum Thema:
BSI empfiehlt Upgrade oder Wechsel des Betriebssystems nach Supportende von Windows 10
Reparatur-Initiative: Das Ende von Windows10 und wie man PC's und Laptops danach noch nutzen kann.
DistroSea: Eine Website, auf der man verschiedene Linux-Distributionen im Browser testen kann.